PUBLIKATIONEN

Wir entwickeln gerade eine Reihe zur Förderung der Künste mit Klaus Jansen. Wir sind dankbar, dass Bazon Brock uns darin unterstützt und begleitet.

Weitere Schriften werden folgen.


KUNST im öffentlichen Raum

mit einem Vorwort von Prof. Bazon Brock

Zuspruch zum Mut der förmlichen Behauptungen von Künstlern im öffentlichen Raum

Die Entwicklung des Raumes in städtischen Siedlungen verdanken wir dem bürgerlichen Selbstverständnis, stets mehr zu verantworten, mehr zu prägen, mehr zu nutzen als die kleine Privatheit des familiären Hausens.

Sich öffentlich zeigen, ja beweisen zu können verlangte nach einer Scena, einem definierten Exponierpodest. Mit Gesten, Mimik, Verhaltensposen wurde der Anspruch sichtbar, dass der Bürger nun, hier und jetzt, als Repräsentant des kollektiven Leibes der Gesellschaft oder des Gemeinwesens verstanden werden will. Wer sich als Beispielgeber für die Behauptung der Existenz aller zur Gemeinschaft Gehörenden auswies, stiftete damit Öffentlichkeit. Der Raum war also das Aktionsareal, in dem die diversen Bewohner – die Zugezogenen, die Ange-heirateten oder Eingegliederten – zu Bürgern wurden, also zu Gemeindemitgliedern, die in der Lage waren, als Individuen das Ganze des gesellschaftlichen Körpers zur Geltung zu bringen. Werke, Architekturen, physische Markierungen jeglicher Größe und Materialität werden benötigt, um jene Scena, das heißt die Bühne, zu definieren, auf der und in der bloße Bewohner eines städtischen Areals tatsächlich zu Bürgern werden.

Denn ohne Bürger gibt es keine Öffentlichkeit, sondern nur Kampfplätze, Konkurrenzarenen oder vorstädtische Konsumboxen, die das Verhalten der Nutzer nicht mehr stadtbürgerlich zu prägen vermögen. Heute ist das Bild der Götter, der Herrscher oder der Vorfahren, die herkömmlich die Autorität des Öffentlichen anmahnen, nur noch als geprägte Form akzeptabel, als künstlerische Formgebung, die im Bürger und durch die Bürger sich lebend entwickeln sollte. Wenn das nicht geschieht, gibt es keine Öffentlichkeit als Voraussetzung der Form des Sozialen und des Politischen, die wir Demokratie nennen. Ohne Form im öffentlichen Raum gibt es keine Demokratie – und Künstler sind nun einmal die zur Stiftung der Formen Berufenen, die die Vergegenständlichungen aller unserer, aber auch der tierischen und pflanzlichen Seelenbewegungen repräsentieren. Sie formen die Psychen im freien Feld der bürgerlichen Lebensenergien.

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BAZON BROCK



Denker im Dienst und Künstler ohne Werk, ist emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Weitere Professuren an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (1965–1976) und der Universität für angewandte Kunst, Wien (1977–1980). 1992 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Eidgenössisch Technischen Hochschule, Zürich und 2012 die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. 2014 bekam er die Honorarprofessur für Prophetie an der HBKsaar, Saarbrücken und 2016 wurde ihm der Von der Heydt-Preis der Stadt Wuppertal verliehen.

Er entwickelte die Methode des »Action Teaching«, bei dem der Seminarraum zur Bühne für Selbst- und Fremdinszenierungen wird. Von 1968 bis 1992 führte er in Kassel die von ihm begründeten documenta-Besucherschulen durch.


RAUMGEWINN durch Kunst

Vorwort von Klaus Jansen

Die Akademie Neuenbeken hat es sich zur Aufgabe gemacht die Baukultur zu fördern. Einer dieser Aspekte gilt dem Thema „Kunst am Bau.“ Dieser Begriff bedarf inzwischen einer genaueren Untersuchung, da er in der heutigen Zeit auch für Missverständnisse sorgen kann. Was ist eigentlich Kunst am Bau? In früheren Stilepochen gab es eine Einheit von Architektur, Kunst und Kunsthandwerk. Die Übergänge waren fließend und die Ausführenden sind in der Regel anonym geblieben. In der heutigen Zeit haben wir meist eine klare Abgrenzung von Architektur und Kunst. Kunst am Bau ist in der Regel eine Kunstmöblierung und nicht mehr integrativer Bestandteil eines Gebäudes. Die dafür zuständige Kunstkommission darf auch ohne den Architekten entscheiden und das „Kunstmobiliar„ kann auch später an einen anderen Ort wandern. Für das ästhetische Erscheinungsbild eines Gebäudes fühlt sich allein der Architekt zuständig, und normalerweise verzichtet er hierbei gerne auf eine Einmischung durch einen Künstler. Diese Aufgabenteilung von Architektur und Kunstmöblierung endet oft bei einem Mahn- oder Denkmal, dessen einzige Relevanz zum Gebäude sich durch Wünsche und Absichten des Bauherrn erklären, die aber nichts mit Architektur zu tun haben. Sind diese Wünsche und Absichten politisch motiviert, wird das Gebäude dann, spöttisch formuliert, um eine volksaufklärende Kranzabwurfstelle bereichert. Bei der ästhetischen Gestaltung der Gebäudeteile spricht man dann auch nicht mehr von Kunst, sondern von Design, neuerdings besonders gern von Industrial Design, womit ein Gestaltungsduktus gemeint ist, bei dem das Motto von "form follows function“ letztendlich dazu führt, dass jede sich nicht technisch begründbare Form oder Farbgestaltung als Verhübschung mit Nähe zum Kitsch empfunden wird. Seltsamerweise residieren Architekten, die ein solch frugales Gestaltungskonzept favorisieren, meist selber in überladenen Jugendstilvillen.

Wir als Akademie Neuenbeken verstehen aber unter Kunst am Bau einen Gestaltungsbeitrag, welcher weder Mahnen noch Gedenken zum Ausdruck bringen will, sondern das Gebäude ästhetisch erlebbarer macht.

Einmal vernahm ich in einer Kunstkommission folgenden Satz eines Bauherrn: „Es muss nicht unbedingt Kunst sein, wichtiger für mich wäre es, dass es gut aussieht.“ Dieser Satz macht deutlich in welche Sackgasse moderne Kunst am Bau geraten ist. Sie soll mahnen, gedenken und erklären, aber wenn sie nur schön ist, muss sie sich rechtfertigen. Ist das Bestreben etwas schön zu gestalten ein Ausdruck von Narzissmus und Oberflächlichkeit und somit ein Gegensatz zur wahren Kunst?

Ich will im folgenden Aufsatz das Zusammenspiel von Gestaltung, Design, Architektur und Kunst unter verschiedenen Aspekten beleuchten und habe zur besseren Veranschaulichung als Fallbeispiel Arbeiten von Tobias Kammerer gewählt, die sowohl bei Architekten, als auch bei den „Benutzern und Bewohnern“ der Gebäude auf breite Zustimmung stoßen, und das, obwohl sie eigentlich, oder vielleicht sogar deswegen, integrativer Bestandteil der Architektur sind.

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Klaus Jansen

Geboren: grob, vor allem für die Mutter, in der Mitte des 20. Jahrhunderts

Studiert: ein bisschen, aber durchaus mit heißem Bemühen, u.a. Germanistik und Kunstgeschichte

Lebt: noch, mehr schlecht als recht in Stuttgart

Werdegang: Im Alter von acht Jahren erste Erfahrungen in der schönen Welt des Scheins (leider nicht Geldscheins) bei einem POI (point of interest) Event, als er bei einer jour fix performance in seiner Eigenschaft als Ministrant den corporate idendity factor in der Location St.Colomban visualisierte.

Seitdem: Er sich des Schreibens ja befleißigt

außerdem: Befasst er sich und andere mit Kunst am Bau.

Schlägt vor und sich selbst durch, wenn ab und zu nicht ab, sondern zuschlägig beschieden wird.


Weitere Bücher zum download

MEHRWERTE durch KUNST

von Wilhelm Peters

Eine Reise um die Welt - Mehrwert der Kunst am Bau in der Welt der Glasmalerei

A journey around the world - exploring added value of art in construction in the world of stained glass

Buch in deutsch und englisch zum download

KUNST die sich nützlich macht

von Klaus Jansen

Sie können die kleine Broschüre bei uns bestellen, 64 Seiten mit farbigen Abbildungen, oder sie gleich hier downloaden

GEDANKEN ÜBER DIE KUNST DER GLASMALEREI HEUTE UND MORGEN

von Klaus Jansen

Sie können die kleine Broschüre bei uns bestellen, 112 Seiten mit farbigen Abbildungen, oder sie gleich hier downloaden

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